Geschichte

Geschichte | Haupt Sache

Der Großneumarkt, im 17. Jahrhundert als „Neuer Markt“ entstanden, bildete das Zentrum der sich rasant entwickelnden Hamburger Neustadt. Aufgrund seiner Größe, die alle anderen Märkte der Stadt übertraf, wurde er im Jahr 1899 in „Großneumarkt“ umgetauft.

Die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt liebten ihr „Dorf zu Füßen des Michel“ nicht zuletzt wegen dessen Piazza-artigem Ambiente. Alle Straßen, die in das Wohnquartier der Hamburger Neustadt führten, mündeten auf dem belebten Platz.

Im Jahr 1904 ließ sich der Wander-Barbier Gustav Walther Raeck, Jahrgang 1878, am Großneumarkt 52/53 nieder. Und das mit großem Erfolg: Denn der Mann von Welt ließ sich damals ausnahmslos beim Friseur „rasiren“ und „frisiren“. Zudem handelte Raeck mit allerlei Duft- und Mundwässerchen, er zog Zähne und vertrieb diverse Pillen gegen Leiden wie Schnupfen, Kopfweh und Influenza. Gemeinsam mit seiner Frau Emma und seinen beiden Kindern Herta und Walther bewohnte er die hinteren drei Räume seines Salons.

Ende der 1920er-Jahre übernahm Sohn Walther, Jahrgang 1909, das Geschäft. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte er anfänglich nur wenig Erfolg. Zu „unbequem“ sei seine Arbeitsweise gewesen, klagten manche Neustädter. Das Wasser zum Haarewaschen wurde auf dem Ofen in der Küche warm gemacht, da der Boiler im Salon eigentlich nie richtig funktionierte.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg ging es wieder bergauf. Ganz Hamburg kam zu Walther Raeck, um sich von dem versierten Barbier eine Elvis-Tolle frisieren zu lassen. Die konnte er wie kein Zweiter. Im Jahr 1982 ging er mit 73 Jahren in den Ruhestand und legte Rasierpinsel, Kamm und Bürste beiseite. In den folgenden 27 Jahren führten vier weitere Inhaber den historischen Salon liebevoll weiter, ehe Johannes die Räumlichkeiten im Juli 2009 übernahm.