Schaetze Hamburgs
Dunkelrot glänzendes Mahagoni-Interieur, Marmorwaschbecken, eine Stuckdecke mit gläsernen Kronleuchter. Am Großneumarkt 52 befindet sich ein Juwel des Hamburger Friseurhandwerks – der älteste Salon der Hansestadt.
Doch wer in dem über 100 Jahre alten Salon nun einen in die Jahre gekommenen Frisuer im weißen Kittel und mit Haarpomade erwartet – Fehlanzeige. Inhaber Johannes ist einer der jüngsten Friseurmeister der Stadt.
Der smarte Figaro hat frühzeitig sein Hobby zum Beruf gemacht. „Als Kind habe ich meiner Mutter, einer Friseurmeisterin öfter über die Schulter geschaut, später meinen Freunden die Haare geschnitten.“
Sie bleiben auch danach seine Freunde, und für Johannes steht fest: „Das ist mein Ding, meine Leidenschaft.“
An seine Ausbildung schließt sich nahtlos eine Anstellung in Paris. Aufgabe: „Exklusives Hairstyling für Modenschauen.“ Nächste Station Hamburg. Hier erhält Johannes bald den Meisterbrief. Da ist der Jung-Coiffeur gerade mal 22 Jahre alt.
Johannes arbeitet mit großer Hingabe. „Ich nehme mir viel Zeit und arbeite ausschließlich aus einer Hand.“ Zu Beginn begutachtet er das Haar und spricht Empfehlungen aus. Nach Waschen, Schneiden und Fönen „personalisiert“ er die Frisur, d.h. er beobachtet die Haarbewegungen des trockenen Haares und schneidet entsprechend nach. Getreu seinem Leitsatz: „Haidressing at Perfection!“